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Tipps für Ihren Urlaub in Ungarn, Teil 2 – der 20. August
Am 20. August ist Nationalfeiertag in Ungarn. Je nach aktueller Besatzungsmacht oder Zeitgeist änderte sich die Bedeutung dieses Tages im östlichen Nachbarland Österreichs. Mal nannte man diesen Tag als Feier des “neuen Brotes” – mit Hinweis auf die Erntearbeiten im August, mal (genauer gesagt zwischen 1949-89) feierte man das Grundgesetz der damaligen Volksrepublik Ungarn.
Da die Großmächte in unseren Tagen die Besatzung Ungarns unterlassen, bzw. da sie nicht mehr vorhanden sind (Osmanisches Reich, Habsburgerreich, Sowjetunion, usw.), feiern die Ungarn am 20. August die Beisetzung des Staatsgründers, des Heiligen Königs István des Ersten (zu deutsch: Stefan des Ersten), bzw. die Heiligsprechung desjenigen.
Programme am 20. August
Der 20. August ist betriebsfreier Tag in Ungarn und wenn man aktuell in der Hauptstadt Budapest verweilt, kann der Besucher den ganzen Tag diverse Spektakel beobachten, wie zum Beispiel das große Feuerwerk am Donauufer am Abend. Schaulustige können das Spektakel von der Pester Seite aus, in Höhe des Gellért-Berges mitverfolgen (der Budaer Kai der Stadtmitte ist ab den späten Nachmittagsstunden gesperrt).
Ein bisschen weiter nördlich von diesem Punkt, in Höhe der Széchenyi-Kettenbrücke kann man sich den ganzen Tag kulinarischen Vergnügen widmen, indem man das Angebot der Marktstände am sog. “Küche der Nationen” probiert. Hier werden traditionell vorbereitete Spezialitäten von unterschiedlichen Regionen Ungarns angeboten.
Zur Person des Heiligen István I
Held des Tages am 20. August ist, wie oben erwähnt, der Heilige Stefan, der erste König und Staatsgründer Ungarns. Vor ihm hatten die Magyaren eher nomadische Gesellschaftsstrukturen, unter Leitung eines Fürsten. Dieser Lebensstil, dessen Bestandteil war, West- und Mitteleuropäische Städte zu plündern, und dessen Spuren man im süddeutschen Raum bei den sogenannten Ungarnwällen (z.B. bei Bad Urach, Baden-Württemberg) entdeckt, endete schon mit den Modernisierungen vom König Stefan I Vater, Géza, und die Raubzüge wurden laut dem Vertrag zwischen diesem Fürsten und dem deutschen Kaiser, Otto dem Ersten endgültig eingestellt. Die ungarischen Truppen unterstützten in der späteren Zeit die Macht des deutschen Kaisers, zum Beispiel in dessen Streit gegen dem sächsischen Fürsten, Heinrich dem Zänker.
István setzte das Werk seines Vaters fort und empfing im Jahre 1000 eine Krone vom damaligen Papst, Sylvester. Diese Geste des Papstes bedeutete die Anerkennung des ungarischen Staates, als Teil des christlichen, mittelalterlichen Europas.
In den kommenden Jahren führte István Reformen durch, durch die die ungarische Gesellschaft zu einer in die damalige Zeit passenden, europäischen Gesellschaft wurde.